Weiterbildung schafft neue berufliche Perspektiven: Warum es für ein Studium nie zu spät ist
Die Studienzeit ist für die meisten Menschen einer der schönsten Abschnitte ihres Lebens. Das durchschnittliche Einstiegsalter für ein Studium liegt europaweit derzeit bei zirka 22 Jahren. In Österreich sind Studierende im Schnitt 26,7 Jahre alt. Eines der wenigen Länder, das dies noch toppen kann, ist Island. Dort haben ein Drittel jener Menschen, die sich an einer Universität einschreiben, bereits Kinder und eine Familie gegründet. In den letzten Jahren ist also generell eine Tendenz nach oben zu beobachten, was das Einstiegsalter angeht.
Immer mehr ältere Menschen treffen die Entscheidung, noch ein Studium zu beginnen. Dabei sind es besonders Frauen ab 40, die sich verhältnismäßig sehr spät für den Studienweg entscheiden, wie ein Blick in die demographische Auswertung zu Studierenden der Statistik Austria zeigt.
Mehr Lebenserfahrung und Sicherheit
Grundsätzlich ist es in jedem Alter möglich, sich fortzubilden. Die Gründe für einen späteren Studienbeginn sind vielfältig: In Österreich spekulieren einige mit dem Selbsterhalter-Stipendium (mehr dazu in unserem Artikel über Stipendien in Österreich). Andere absolvieren nach dem Schulabschluss zunächst eine berufliche Ausbildung, um abgesichert zu sein, bevor es sie an die Universität zieht.
Weitere Vorteile liegen auf der Hand: Wer sich erst nach ersten beruflichen Erfahrungen für eine Weiterbildung entscheidet, weiß meist schon viel konkreter, wohin die Reise gehen soll. Zudem verfügen ältere Menschen bereits über ein hohes Maß an Lebenserfahrung und sind deutlich weniger gestresst, wenn Prüfungen und Abgabetermine anstehen.
Die beliebtesten Studiengänge in Österreich sind übrigens Rechtswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Wirtschaftsrecht. Dahinter rangieren Pädagogik, Anglistik und Amerikanistik, Informatik, Biologie, Deutsche Philologie, Psychologie und Geschichte. In unserem Hochschulranking kannst du dir ansehen, wie Studierende die einzelnen Studiengänge bewerten.
Die Karriereleiter hochklettern oder einen Neuanfang wagen
Vor allem jene Menschen, die in ihrem aktuellen Job bereits festgefahren sind und sich nach neuen Herausforderungen sehnen, sollten in jedem Fall über ein Studium nachdenken. Damit lassen sich nicht nur neue Kenntnisse aneignen, die dabei helfen können, die Karriereleiter hochzuklettern, sondern Mutige wagen damit auch einen kompletten, beruflichen Neubeginn. Denn auch hierfür ist es nie zu spät. Doch zunächst müssen die Voraussetzungen erfüllt werden, um sich für ein passendes Studium entscheiden zu können.
Matura als Grundvoraussetzung für den Studienweg
Wer an einer Universität studieren möchte, braucht die nötige, schulische Qualifikation. Die Matura ist demnach die Basis für den Studienweg und kann auch später noch abgeschlossen werden. Um die Berufsreifeprüfung nachzuholen, lohnt sich ein Blick ins Internet. So ist es via www.bfi-ooe.at etwa möglich, die Berufsreifeprüfung auch noch im hohen Alter zu absolvieren – vier Fächer sind hierfür lediglich nötig. Mit einer flexiblen Zeiteinteilung ist es damit besonders einfach, den Abschluss für den bevorstehenden, gewünschten Studienweg nachzuholen. Das Modell ist äußerst beliebt, wie ein Blick in die Zahlen verrät: Immer mehr Studienanfänger ohne klassische Matura sind an Universitäten und Hochschulen zu finden. Doch was bringt eine Weiterbildung im späten Alter überhaupt?
Studienweg als neue Chance für die berufliche Karriere
Eine Tatsache, die vielen Studenten in die Hände spielt, ist der Fachkräftemangel. Viele Unternehmen klagen nach wie vor über zu wenig qualifizierte Fachkräfte. So werden verschiedene Berufsgruppen wie etwa Ingenieure, Ärzte oder Informatiker weiter händeringend gesucht. Wer einen Universitätsabschluss im Ingenieurswesen, der Medizin oder Informatik vorweisen kann, dem steht also eine rosige Zukunft bevor – auch im hohen Alter. Wer den aktuellen Job nicht wechseln möchte, hat mit weiteren Abschlüssen hingegen die Chance auf ein höheres Gehalt, erntet aber auch Anerkennung vom Chef und den Kollegen fürs Studieren. Nicht zuletzt erweitert jedes Studium den persönlichen Horizont. Während der Studienzeit gilt es beispielsweise Bücher zu lesen, die man selbst oft nicht ausgewählt hätte, die sich letztendlich aber als interessante Lektüre erweisen, oder man erarbeitet sich Stück für Stück endlich jenes Lieblingsthema, über das man schon lange Bescheid wissen wollte.
Zeitlich flexibel und ortsunabhängig studieren
Viele Aspekte sprechen demnach für ein Studium im Alter. Dabei ist es keinesfalls notwendig, alles auf eine Karte zu setzen und den aktuellen Job zu kündigen. Viele Studiengänge sind genau auf die Bedürfnisse von älteren Kursteilnehmern zugeschnitten und können zeitlich flexibel und ortsunabhängig in Angriff genommen werden, sodass es für ein Studium niemals zu spät ist.
Berufsbegleitende Studien und Fernstudien liegen zum Beispiel absolut im Trend – auch bei den jüngeren Semestern!
Wer den Spagat zwischen Studium, Privatleben und Job letztendlich meistert, profitiert von hervorragenden neuen Karrierechancen.