Depression im Studium: Warnsignale erkennen & Hilfe erhalten
Konkurrenzdenken, Leistungsdruck, Stress, Zukunfts- und Versagensängste – neben Party und lustigen WG-Abenden sind für viele Studierende auch das Aspekte des Studiums. Wenn sich das Studieren zunehmend belastend und zermürbend anfühlt oder gar in einer Depression oder einem Burnout endet, ist es höchste Zeit, sich Unterstützung zu holen. Wie du Warnsignale frühzeitig erkennst, das Abrutschen in eine Depression vermeidest und wo du im Notfall Hilfe erhältst, haben wir in diesem Artikel für dich zusammengetragen.
Depressionen, Angstzustände & Co.: Die Zahl der Betroffenen steigt
Der Depressionsbericht Österreich des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz aus dem Jahr 2019 fasst die Zahl an von psychischen Erkrankungen Betroffenen in Österreich wie folgt zusammen: „Schätzungen der WHO zufolge leiden 5,1% der österreichischen Bevölkerung an Depressionserkrankungen. Da psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft bedauerlicherweise noch immer ein tabuisiertes Thema darstellen, wird vermutet, dass in der Realität noch wesentlich mehr Österreicherinnen und Österreicher als bisher angenommen von Depressionserkrankungen betroffen sind. (…) 6,5% der erwachsenen österreichischen Bevölkerung leiden zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer depressiven Erkrankung. Frauen sind mit 6,8% häufiger betroffen als Männer mit 6,3%.“
Und Dr. Franz Oberlehner, Leiter der psychologischen Studierendenberatung Wien äußerte sich im vergangenen Jahr auf Anfrage des KURIER folgendermaßen: „Der Andrang auf unsere Hilfsangebote ist seit der Jahrtausendwende massiv gestiegen. Die Zahl jener, die bei uns wegen Anzeichen von psychischen Störungen betreut werden, hat sich in den letzten zwanzig Jahren um etwa 70% erhöht.“
Diese Zahlen dürften zeigen, dass psychische Erkrankungen heutzutage durchaus verbreitet sind und gerade auch Studenten von Depressionen, Angstzuständen, Burnouts und Co. betroffen sind. Führt man sich die Herausforderungen eines Studiums mal vor Augen, ist das nicht unbedingt verwunderlich. Der Arbeitsaufwand und die Konkurrenz im Studium können mitunter wahnsinnig groß sein, außerdem befindet man sich gerade als Studienbeginner häufig in einer vollkommen neuen und ungewohnten Lebenssituation, die einen zusätzlich fordert und bisweilen überwältigt.
Ursachen psychischer Erkrankungen
Als Ursachen für psychische Erkrankungen lassen sich aber nicht nur psychosoziale Faktoren anführen, sondern auch neurobiologische Mechanismen. Zum Beispiel der Mangel des Botenstoffs Serotonin, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist. Herrscht in unserem Mechanismus ein Ungleichgewicht an Serotonin, kann das zu verschiedenen Symptomen führen: verstärkte Müdigkeit, Antriebslosigkeit, gesteigerte Reizbarkeit, schlechte Laune, verstärkte Schmerzwahrnehmung und vermehrte Ängstlichkeit.
Denn der Neurotransmitter Serotonin ist in unserem Körper für viele verschiedene Abläufe zuständig. In unserem zentralen Nervensystem beispielsweise stellt Serotonin einen wichtigen Botenstoff dar, der auf verschiedenste Prozesse Einfuss nimmt: Appetit, Emotionen, Stimmung, Körpertemperatur, zentrales Belohnungssystem, Antrieb, Schlaf-Wach-Rhythmus, Bewusstseinslage sowie Schmerzbewertung.
Das erklärt, warum Forscher bereits seit Jahren über die Rolle von Serotonin bei der Entstehung von Depressionen diskutieren. In einigen Studien konnten bei unter Depressionen leidenden Patienten niedrige Konzentrationen von Serotonin nachgewiesen werden, was die Annahme, dass das „Glückshormon“ bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen durchaus eine Rolle spielt, stützt. Somit werden Depressionen oftmals über die Einnahme von Medikamenten, die in den Serotonin-Stoffwechsel eingreifen, behandelt. Ebenso Angststörungen, die mit einem Serotonin-Mangel einhergehen.
Generell möchten wir an dieser Stelle aber unbedingt festhalten, dass die Ursachen für psychische Erkrankungen sehr vielfältig sind und bei jedem Betroffenen anders aussehen können. In den wenigsten Fällen ist ein einziger Grund Auslöser für die Erkrankung und manchmal bleiben die Ursachen auch vollständig ungeklärt. Zudem kann auch die Genetik eine Rolle spielen und Depressionen, Angstzustände u.ä. sind teilweise auch als Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. von hormonellen Verhütungsmitteln) zu verbuchen.
Warnsignale einer Depression
Wie aber können wir erkennen, ob wir beispielsweise in eine Depression schlittern oder bereits mittendrin stecken? Das kann teilweise sowohl für Betroffene als auch Außenstehende ganz schön schwierig sein, denn eine Depression kommt meist langsam und schleichend und ist dabei nicht mit Stress oder einer schlechten Woche zu verwechseln. Etappenweise Belastungen bzw. stressige Lebensphasen kennen wir alle. In der Regel ebben Stress und dessen Symptome aber irgendwann wieder ab und meist ist einem in einer stressigen Phase bewusst, dass diese in absehbarer Zeit vorüber sein wird.
Zwar kann auch eine Depression schubweise auftreten, mit längeren Intervallen, in denen die Krankheit oder deren Symptome wenig bis gar nicht auftreten. Aber eine Depression ist eben viel schwerwiegender als alltägliche Belastungen wie Stress. Außerdem geht eine Depression häufig mit einer enorm großen Hoffnungslosigkeit und einer zutiefst pessimistischen Grundhaltung einher. Die Symptome einer Depression oder auch eines Burnouts (totale Erschöpfung, Ausgebranntsein) können durchaus verschieden ausfallen und jeder Betroffene erlebt diese teilweise unterschiedlich. Nichtsdestotrotz möchten wir versuchen einige allgemeine Anzeichen festzuhalten.
Symptome einer Depression können u.a. sein:
- ständige Müdigkeit, Energiemangel
- nachlassendes sexuelles Interesse
- Reizbarkeit
- Schlafstörungen
- zunehmende Lustlosigkeit, Apathie
- Appetitlosigkeit
- Angstzustände
- missmutige Stimmungslage
- Schmerzen (z.B. unspezifische Kopf- oder Bauchschmerzen)
Menschen mit Depression erleben in akuten Phasen der Krankheit teilweise sowohl geistig als auch körperlich eine extreme Schwere, tiefe Traurigkeit oder vollkommene Gleichgültigkeit. Alltagstätigkeiten – so klein sie auch erscheinen – wie zum Beispiel sich etwas zu essen zu machen, die Wohnung aufzuräumen, einzukaufen etc., sind schwierig bis unmöglich umzusetzen. Und das Gefühl, dass dieser depressive Schub abklingen und vergehen wird, stellt sich kaum ein. Die Welt ist in Phasen der Depression einfach nur düster und grau. Alles, was früher Spaß gemacht hat, lässt einen völlig kalt. Man fühlt sich schlapp und schwach als wären alle Glieder aus Blei. Der kleinste Handgriff bedarf größter Anstrengung. Die Konzentration geht verloren, Arbeiten werden aufgeschoben, Verabredungen abgesagt.
Außerdem zählen unaufhörliches Grübeln, endlose negative Gedankenspiralen sowie das grundsätzliche Gefühl von allen Tätigkeiten und Eindrücken übermannt zu werden zu Symptomen einer Depression. Ebenso das Gefühl, in seinem Alltag isoliert, abgekapselt und überfordert zu sein. Viele depressive Menschen erleben in akuten Phasen zudem einen kompletten Verlust der Begeisterungsfähigkeit sowie das Gefühl innerlich erstarrt zu sein.
Kompromisslose Selbstliebe: Sich Unterstützung holen
Wie bereits erwähnt, darf eine Depression nicht mit einer schlechten Woche durcheinander gebracht werden. Werden depressive Zustände bzw. Verhaltensweisen allerdings zum Normalzustand, ist es entscheidend, die Erkrankung ernst zu nehmen und als solche anzuerkennen. Es ist überaus schwierig, eine Depression zu erklären und greifbar zu machen, vor allem weil das Krankheitsbild so viele verschiedene Ursachen und Facetten ausweist. Menschen, die selbst keine Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung haben, können eine solche nur schwer verstehen und somit oftmals auch nicht wahrnehmen.
Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, sich selbst gut zu beobachten und in sich reinzuhören, um Warnsignale für eine psychische Erkrankung zu erkennen. Nimmst du anhaltende Anzeichen wahr, solltest du dies entweder an Vertrauenspersonen kommunizieren und/oder dir direkt Unterstützung holen. Zum Beispiel bei einem Therapeuten oder einem Psychiater. Uns ist es wahnsinnig wichtig zu betonen, dass die Inanspruchnahme von (professioneller) Hilfe und selbst in Form von Medikamenten (phasenweise oder dauerhaft) nichts ist, wofür man sich schämen müsste, und dass es absolut gut und wichtig ist, sich behandeln zu lassen, wenn es einem psychisch nicht gut geht. Leider sind Therapie und Klinikaufenthalte oftmals noch immer negativ konnotiert, obwohl sie dringend notwendig sind, um Menschen mit psychischen Erkrankungen effektiv helfen zu können. Nehmen wir mal an, du brichst dir ein Bein. Dann gehst du schließlich auch zum Arzt und lässt dir das Bein eingipsen, damit es heilen kann. Anders sollte es bei einer psychischen Erkrankung auch nicht sein!
Außerdem ist die bewusste Entscheidung, auf sich zu schauen, auf Warnsignale im eigenen Körper zu achten und sich Hilfe zu holen, wenn man alleine nicht weiterkommt, ein Akt radikaler Selbstliebe. Und genauso sollte es sein.
An diese Stellen kannst du dich wenden, wenn du Hilfe benötigst:
Psychologische Studentenberatung: Die Psychologische Studierendenberatung hilft dir bei Wahl und Beginn des Studiums, unterstützt dich bei der Persönlichkeitsentfaltung und berät bei
studienbezogenen und persönlichen Problemen.
Beratung der Caritas: Die Caritas bietet in ganz Österreich diverse Unterstützungsmöglichkeiten an. Psychotherapeutische Beratung bzw. Behandlungen sind bei der Caritas zudem teilweise nicht kostenpflichtig. Dann zahlst du einen Beitrag nach Wahl und je nachdem, was du dir leisten kannst. Weitere Infos findest du hier:
- Caritas Wien & NÖ
- Caritas St. Pölten & NÖ-West
- Caritas Burgenland
- Caritas Steiermark
- Caritas OÖ
- Caritas Kärnten
- Caritas Salzburg
- Caritas Tirol
- Caritas Vorarlberg
Psyonline.at & Psychologen.at: Auf den Plattformen findest du allgemeine Informationen zum Thema Psychotherapie und kannst zudem nach einem Therapeuten bzw. Psychologen in deiner Nähe suchen.
Psychotherapeutischer Bereitschaftsdienst: Der Verein für Psychotherapie engagiert sich für eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Psychotherapie sowie anderen psychosozialen Leistungen. Ziel ist es insbesondere, persönlich oder materiell hilfsbedürftigen Personen den Zugang zu Psychotherapie sowie anderen psychosozialen Leistungen zu erleichtern. Auch hier kannst du über die Suche einen Therapeuten in deiner Nähe ausfindig machen.
Wiener Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung: Der Verein ist für die Bereitstellung und Sicherstellung von psychotherapeutischer Behandlung der Bevölkerung des Bundeslandes Wien durch wissenschaftlich anerkannte psychotherapeutische Methoden durch in die Psychotherapeutenliste eingetragene Psychotherapeuten in freiberuflicher Tätigkeit, zuständig.
Das Schöne an Therapie: Hilfe zur Selbstheilung
Vielleicht fragst du dich an dieser Stelle nun, wie so eine Therapie eigentlich abläuft. Auch dazu möchten wir dir noch ein paar Insights mit auf den Weg geben, in der Hoffnung einige Fragen diesbezüglich klären zu können. Zunächst einmal sei gesagt, dass sehr viele unterschiedliche Therapie-Arten existieren. Eine davon ist beispielsweise eine Gesprächstherapie bei einem Therapeuten oder Psychiater. Möchtest du dir Hilfe in Form einer Gesprächstherapie holen, solltest du im ersten Schritt nach einem geeigneten Psychiater oder Therapeuten in deiner Nähe Ausschau halten. Vielleicht kann dir jemand aus deinem Freundeskreis oder deiner Familie jemanden empfehlen. Du kannst aber auch einfach zu deinem Hausarzt gehen und dieser verweist dich an jemanden.
Dann kann es leider manchmal ganz schön lange dauern bis man einen Termin erhält bzw. bis man eine Gesprächsperson gefunden hat, bei der man sich wohl fühlt und mit der man sich eine Therapie vorstellen kann. Ist dem nicht so, gehe ruhig zu mehreren Therapeuten/Psychiatern bis du die für dich passende Person gefunden hast, der du dich öffnen kannst und willst.
Hast du schließlich einen Termin bekommen, folgt ein unverbindliches Erstgespräch. Im Rahmen dessen wird geklärt, wie es dir geht und warum du eine Therapie machen möchtest. Außerdem legst du gemeinsam mit deinem Therapeuten oder Psychiater den weiteren Ablauf deiner Therapie fest (in welchem Intervall sind Sitzungen sinnvoll, sind Medikamente eine Option etc.). Du kannst eine Therapie sowohl langfristig und regelmäßig als auch sporadisch oder phasenweise andenken – je nachdem was dir gut tut.
Die Gesprächstherapie an sich läuft in der Regel so ab, dass du deinem Gegenüber frei von der Leber weg erzählen kannst, was dich beschäftigt, wie es dir geht, welche Gedanken du hast, womit du Schwierigkeiten hast etc. Hier können auch konkrete Situationen und Geschehnisse analysiert werden. Sowohl große als auch kleine und vermeintlich unbedeutende Erlebnisse aus deinem Leben finden hier Raum, um besprochen zu werden.
Eine Therapie tut deshalb so wahnsinnig gut, weil dir im Zuge dessen ein Setting geboten wird, in dem es für die Dauer der Sitzung einzig und alleine um dich und deine Bedürfnisse bzw. das, was dich bewegt, geht – frei von Urteilen und Meinungen. In einer Therapiesitzung musst du dich nicht verstellen, kannst ganz du sein. Auch wer nicht in einer akuten Notlage ist, kann eine therapeutische Behandlung in Anspruch nehmen. Denn diese ermöglicht einen Rahmen, in dem Gedanken und Bedürfnisse reflektiert werden können, indem man sich mit jemandem austauscht, der einem hier und da einen sinnvollen Spiegel vorhält, gewisse Verhaltensweisen in ein neues Licht rückt und einen auf Dinge aufmerksam machen kann, die man so vielleicht noch nie wahrgenommen hat. Somit kann eine Therapie für sehr viel Klarheit sorgen und dadurch wahnsinnig befreiend und stärkend sein.
Leider ist es so, dass Betroffene mitten in einer depressiven Phase meist nicht in der Lage sind, jene wichtigen Schritte zu unternehmen, die für Besserung sorgen wie zum Beispiel einen Therapeuten aufzusuchen. Hilfe kann man sich in der Regel erst suchen, wenn man sich aus dem Sumpf der Depression raus gekämpft hat und es einem wieder besser geht. Wem es dann allerdings gelingt, um Hilfe zu bitten und entsprechende Angebote wahrzunehmen, hat den ersten Schritt der Besserung bereits gemeistert.
Unsere Podcast- & Lese-Tipps zum Thema
Zu guter Letzt haben wir noch einige interessante Podcasts und Bücher zum Thema Depression sowie Therapie in petto. Hör bzw. lies doch einfach mal rein!
„Danke, gut – Der Podcast über Pop und Psyche“: Über fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen. Beinahe jeder kommt in seinem Leben selbst, im eigenen Umfeld oder durch Popkultur damit in Kontakt. Trotzdem wird wenig über Depression und psychische Gesundheit gesprochen. In „Danke, gut – der Podcast über Pop und Psyche“ trifft die Journalistin Miriam Davoudvandi Personen des öffentlichen Lebens, um das zu ändern.
„Spinnst du? Ein radioeins-Podcast von Sonja Koppitz“: Journalistin Sonja Koppitz begibt sich für radioeins eine Woche lang in die Klinik und Hochschulambulanz für Psychiatrie und Psychotherapie am Charité Campus Benjamin Franklin und begleitet das Team um Klinikleiterin Uni.-Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier. Sie lernt Patienten kennen, spricht mit ihnen über den Umgang mit ihren Erkrankungen und begleitet sie ein kleines Stück auf ihrem Weg. Eine tagebuchartige Reportage in fünf Folgen, auch über ihre eigenen Erfahrungen mit Depressionen.
„Was ist und kann Therapie“ von a mindful mess: Eine psychische Erkrankung ist mindestens so „normal“ wie ein Beinbruch. Doch noch immer ist Therapie stigmatisiert und der Zugang oft enorm schwer. In dieser Podcast-Folge spricht Influencerin Madeleine Alizadeh – auch bekannt als Dariadaria – über ihre persönliche Therapieerfahrung, aber auch alles, was man sonst so über einen Therapiebeginn und -verlauf wissen sollte.
„Ängste und Depressionen als ständige Begleiter im Studium“ – PhD-Podcast von DER STANDARD: Während das Doktorat oder PhD-Studium für viele zweifelsohne eine persönlich und professionell bereichernde Erfahrung darstellt, wird diese Zeit oft von negativen Begleiterscheinungen getrübt. Der ständige Druck zu publizieren, das Konkurrenzdenken unter Kolleginnen und Kollegen oder die Einsamkeit in Kombination mit langen Arbeitszeiten liefern den perfekten Nährboden für psychische Erkrankungen.
„Drüberleben“ von Kathrin Weßling: Ida steht zum wiederholten Mal in ihrem Leben vor der Tür einer psychiatrischen Klinik, mit einem Zettel, auf dem ihr Name und der Grund für ihren Aufenthalt genannt sind. F 32.2. Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome. „Drüberleben“ erzählt von den Tagen nach diesem Tag, von den Nächten, in denen die Monster im Kopf und unter dem Bett wüten, den Momenten, in denen jeder Gedanke ein neuer Einschlag im Krisengebiet ist. Es erzählt von Gruppen, die merkwürdige Namen tragen, von Kaffee in ungesund großen Mengen, von Rückschlägen und kleinen Fortschritten, von Mitpatienten und von Therapeuten. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich zehn Wochen in eine Klinik begibt und dort lernt zu kämpfen. Gegen die Angst und gegen das Tiefdruckgebiet im Kopf.
„Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle: Thomas Melle leidet seit vielen Jahren an der manisch-depressiven Erkrankung, auch bipolare Störung genannt. Er erzählt schonungslos und sprachlich brillant von seinem Umgang mit der Krankheit, von persönlichen Dramen und langsamer Besserung – und gibt so einen außergewöhnlichen Einblick in das, was in einem Erkrankten vorgeht. Die fesselnde Chronik eines zerrissenen Lebens, ein autobiografisch radikales Werk von höchster literarischer Kraft.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Beitrag einige Hilfestellungen mit auf den Weg geben und das Thema psychische Erkrankungen ein Stück weit enttabuisieren konnten. Das Thema ist in unserer Gesellschaft leider noch immer sehr stark mit Scham besetzt, obwohl so viele Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sind. Daran müssen wir etwas ändern! Ein erster Schritt kann dabei sein, über Depressionen und andere psychische Krankheiten zu sprechen, um den Schleier der Scham zu heben.
Bist auch du von einer psychischen Erkrankung betroffen oder hast den Verdacht, es zu sein, denk bitte immer daran: Du hast dir diese Krankheit nicht ausgesucht und es ist vollkommen in Ordnung und total normal, sich in einer solchen Situation Hilfe zu holen!
Weitere Lesetipps, mit denen bestimmt alles gut wird, findest du in unserem Blog unter iamstudent.at/alleswirdgut, denn wir wollen dir mit unserer Content-Reihe “Alles wird gut” dabei helfen, schwierige Situationen zu bewältigen und Stress im Studium sowie privat und im Job zu verringern. Vor diesem Hintergrund haben wir diverse Beiträge rund um Achtsamkeit, Entspannung, Stressbewältigung und Co. für dich parat.
In dem folgenden Video etwa erklären Silvija und Lukas aus dem iamstudent Team, was man unter Achtsamkeit versteht, geben Tipps, wie man Prinzipien eines achtsamen Lebensstils in seinen Alltag integrieren kann, und tauschen sich über ihre persönlichen Erfahrungen, die sie im Zuge ihrer Achtsamkeitspraxis gemacht haben, aus.