Distance Learning: So klappt’s mit dem Lernen zuhause!
Die Covid-19-Pandemie und der damit einhergehende Lockdown zwangen österreichische Unis und FHs weniger auf Präsenzunterricht, dafür vermehrt auf Digitalisierung zu setzen – Stichwort „Distance Learning“. Eine Entwicklung, die wohl auch nach Corona aus dem Studienalltag an Universitäten und Fachhochschulen nicht mehr ganz wegzudenken sein wird. Grund genug, sich zu fragen, wie erfolgreiches Distance Learning eigentlich genau funktioniert und welche Tools man braucht, um das Studium von zuhause aus gut über die Bühne zu bringen. Wir haben einige Tipps und Tricks diesbezüglich für dich zusammengefasst.
Aktuelle Infos zur pandemiebedingten Situation an Österreichs Hochschulen findest du übrigens laufend auf der Website des BMBWF. In diesem Beitrag wiederum findest du eine Übersicht zu folgenden Themen rund ums Distance-Learning:
- Die passende Infrastruktur schaffen
- Auf technische Helfer zurückgreifen
- Produktives Arbeitsumfeld kreieren
- Aufbau einer funktionierenden Routine
- Klare Abgrenzung zwischen Arbeit/Lernen und Freizeit
- Dran bleiben, regelmäßigen Austausch pflegen
Distance Learning: Mit diesen Tipps bleibst du beim Studium daheim motiviert!
Technische Infrastruktur für erfolgreiches Distance Learning
Los geht’s mit den Basics für erfolgreiches Distance Learning: den technischen Gegebenheiten für eine gelungene Umstellung auf den virtuellen Fernunterricht, den Lehrende wie Lernende aktuell meistern müssen. Als Digital Native ist es für dich vermutlich keine bahnbrechende Neuigkeit, dass ein gut funktionierendes und schnelles Notebook oder ein ebensolcher PC bereits die halbe Miete fürs Studieren von zuhause aus ist. Wer sich hingegen mit einer technischen Krücke rumschlägt, sollte über eine Investition in einen neuen oder refurbished Laptop nachdenken. Im Zuge eines weiteren Semesters, das möglicherweise zum Großteil aus digitalen Lehrveranstaltungen besteht, wirst du es nicht bereuen, dir eine solide Infrastruktur zugelegt zu haben.
Vor allem da wir dich bei der Suche nach dem idealen Notebook fürs Studium tatkräftig unterstützen und für dich zusammengefasst haben, worauf du beim Laptop-Kauf schauen solltest. Darüber hinaus findest du in unserer Gutschein-Kategorie „Technik“ diverse Studentenrabatte für Notebooks, Software und Internet-Tarife.
Ebenfalls sinnvoll kann die Anschaffung eines Headsets und einer Webcam (sofern nicht im Notebook integriert) sein. Bedenke hier anfallende Gruppenarbeiten und Co., die unter Umständen ausschließlich online stattfinden werden. Hier kann Kommunikation, die nicht persönlich stattfindet, auf Dauer sehr anstrengend sein. Somit lohnt jede technische Unterstützung, die dir den digitalen Austausch erleichtert. Zudem solltest du genügend Download- und Upload-Volumen zur Verfügung haben, denn es gibt nichts nervigeres als lange Ladezeiten oder hängende Videos – gerade bei digitaler Lehre. Auch hier lohnt ein Blick auf unsere Technik-Gutscheine.
Software und Apps als Hilfsmittel für das Studium zuhause
So, Schritt 1 wäre geschafft! Natürlich gibt es heutzutage zudem viele unterstützende Werkzeuge in Form von Apps, die dir beim Heim-Studium und der Teilnahme am virtuellen Unterricht bestens unter die Arme greifen. Tools wie Asana, Trello und Any.Do (für Pläne und To Do Listen), Pocket (zum Speichern von Inhalten), getAbstract (für knackige Zusammenfassungen) und StudySmarter (für die optimale Klausurvorbereitung) sind genau dafür konzipiert worden, dir das Studi-Dasein zu erleichtern, jetzt kommen die Tools aufgrund von Uni- und Schulschließungen auch beim Homeschooling im universitären Bereich gerade recht. Weitere digitale Helfer fürs Studentenleben, die für die aktuelle Situation nützlich sein können, finden sich ebenfalls in unserem Blog.
Wie du dich zudem dank Microsoft Office365, OneDrive, OneNote und Microsoft Teams ordentlich fürs Distance Learning bzw. fürs vernetze Lernen aufstellen kannst, verraten wir dir ebenfalls in unserem Magazin.
Und dann hätten wir da noch Programme und Plattformen wie Discord, Jitsi, Zoom, Google Meet und Co., die wir alle bereits in den vergangenen Monaten kennen- und schätzen gelernt haben. Egal ob für die Interaktion mit Family and Friends oder für den Austausch mit Kommilitonen und Lehrenden, ohne diese Dienste für Sprach-, Video- und Textkommunikation wäre Distance Learning nicht denkbar. Ebenso wichtig sind aber auch Lernplattformen wie moodle und Programme zur Datenübermittlung wie WeTransfer.
Produktives Umfeld für eine bessere Fokussierung
Gratulation, die technischen Voraussetzungen für erfolgreiches Distance Learning wären erledigt. Jetzt aber geht’s ans Eingemachte. Denn die wahre Herausforderung beim Lernen daheim ist es, die eigene Motivation und Arbeitsmoral aufrecht zu erhalten und sich nicht andauernd ablenken zu lassen. Das mag anfangs noch kein Problem darstellen, kann aber schnell zu einem werden. Damit das Lernen daheim dauerhaft klappt, ist es essentiell, sich ein produktives Umfeld bzw. einen produktiven Arbeitsplatz zu erschaffen. Am besten räumst du dazu erst einmal deinen Schreibtisch auf und befreist diesen von allen Dingen, die zur Bewältigung deiner Aufgaben unnötig sind. Auf deinem Schreibtisch bleibt nur, was wirklich notwendig ist. So schaffst du ausreichend Platz, um deiner Produktivität Raum zu geben.
Als nächstes solltest du dir unbedingt einen bequemen, gesunden Stuhl zulegen, sofern noch nicht geschehen. Wenn du stundenlang zuhause lernst, weil Vorlesungen und Co. nicht mehr an deiner Hochschule vor Ort stattfinden, sondern nur noch online, wird es dir dein Körper danken. Auf dem Sofa oder auf dem Klappstuhl am Küchentisch lernt es sich alles andere als gut. Zudem solltest du darauf achten, dass dein Arbeitsplatz zuhause gutes Licht (am besten Tageslicht) abbekommt. Stelle also gegebenenfalls ruhig deine Möbel um, so dass genügend natürliches Licht auf deinen Schreibtisch fällt.
Passende Studentenrabatte in Sachen Möbel und Einrichtung findest du übrigens in unserer Gutschein-Kategorie “Wohnen”.
Bevor du dich dann letztlich an deine To Dos setzt, solltest du nochmals eine Runde Stosslüften und dann auch laufend regelmäßig lüften, damit deine grauen Zellen mit frischem Sauerstoff versorgt werden. Stelle zudem ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee an deinen Lernplatz, damit du genügend Flüssigkeit zu dir nimmst. Falls du regelmäßige Trinkpausen leicht vergisst, richte dir einen Trink-Wecker ein, der dich daran erinnert. 1,5 Liter Wasser pro Tag sind das Minimum, besser wären sogar 2 bis 3 Liter.
Übrigens, wem das Lernen zuhause zu einsam ist oder wer sich ohne Lerngesellschaft zu leicht ablenken lässt, kann auf sogenannte „Gongbang“-Videos oder -Streams zurückgreifen. Der Name leitet sich vom Wort „Gongbu Bangsong“ ab und ist Koreanisch für „Lern-Show“. In diesen „Study with me“-Streams und -Videos filmen Studenten ihre Lernsitzungen und teilen diese online. So wird das Gemeinschaftsgefühl aus der Bib oder aus Lerngruppen zu dir nach Hause gebracht.
Mit neuer Routine durchs Distance Learning
Um sich in seinem neuen Studienalltag gut zurecht zu finden und sich nicht der Prokrastination (auch Aufschieberitis) hinzugeben, ist zudem eine einigermaßen strikte Routine wichtig. Ein normaler Uni-Alltag bestehend aus aufstehen, zur Hochschule düsen, Vorlesungen und Seminare besuchen, Kommilitonen treffen etc. fällt beim Distance Learning natürlich weg. Das kann dich durchaus vor Herausforderungen stellen, denn eine gewisse Struktur ist essentiell, wenn man Dinge voranbringen möchte.
Somit empfehlen wir, dir für deinen neuen Alltag einen Ablauf zu überlegen, an den du dich folglich gut halten kannst, der dich motiviert und dich deine Ressourcen optimal nutzen lässt. Deine neue Routine für den Fall, dass du dieses Semester wenig bis keine Präsenzlehre hast, könnte zum Beispiel so aussehen:
- Rechtzeitig aufstehen
- Sich ein gesundes Frühstück machen
- Eine kurze runde Sport machen oder meditieren
- Dann ran an die Arbeit, To Do Liste abarbeiten, digitale LVs wahrnehmen
- Mittagessen zubereiten
- Vielleicht einen kurzen Spaziergang machen (v.a. wenn du dich bis dahin noch gar nicht bewegt hast)
- Eine weitere Arbeitsphase einlegen
- Abendessen machen und Feierabend mit kleiner Belohnung (z.B. Buch lesen, Film schauen, Bierchen per Jitsi etc.)
Struktur gibt dir außerdem das Visualisieren und Planen deiner Aufgaben und Tätigkeiten. Es ist also gerade beim Distance Learning ratsam, sich einen Kurs- bzw. Stundenplan zu erstellen. Und auch auf die gute alte To Do Liste – ob digital oder analog – solltest du zurückgreifen. Eine Wochenliste sorgt für einen schönen Gesamtüberblick und schriftlich festgehaltene Tages-To-Dos helfen dir, nichts wichtiges zu vergessen.
Darüber hinaus ist es bei der sorgsamen Planung deiner täglichen To Dos enorm wichtig, dass du dir stets ein machbares Pensum vornimmst. So überforderst du dich nicht, bekommst aber eben auch alles erledigt.
Abgrenzung zwischen Arbeit/Lernen und Freizeit
Der nächste Tipp wird dich sicherlich freuen, denn dieser lautet: regelmäßig Pausen machen. Das ist bei jedem Lernmarathon grundsätzlich wichtig und sollte somit auch beim Distance Learning von zuhause aus nicht vernachlässigt werden. Ohne Pausen verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit/Studium und Privatem sehr leicht und man neigt dazu, keine deutliche Abgrenzung zwischen deinem Studien- und deinem häuslichen Alltag zu ziehen. So kann es schnell passieren, dass du doch wieder länger als gedacht am Laptop sitzen bleibst oder unterschiedliche Tätigkeiten miteinander vermischst, weil sich ja ohnehin alles in den eigenen vier Wänden abspielt.
Das führt aber letzen Endes nur dazu, dass du den Fokus fürs Lernen verlierst. Daher gilt: Grenzen zwischen Tätigkeiten fürs Studium und denen, die du privat zu erledigen hast, ziehen. Erst das eine, dann das andere. Und bitte zwing dich dazu, ausreichend Pausen einzulegen. Damit meinen wir aber nicht, dass du alle zehn Minuten eine Instagram- oder Raucherpause einschiebst. Nein, wir verstehen darunter Pausen, die dein Gehirn dringend nötig hat, um produktiv zu arbeiten.
Lüfte also deine grauen Zellen, mach eine Bildschirmpause und lockere deinen Körper, z.B. mit ein paar Yoga-Moves oder folgenden Übungen:
- Schulterkreisen:
Setz dich aufrecht hin, breite die Arme aus und führe die Fingerspitzen zu deinen Schultern. Jetzt lässt du die Schultern langsam nach vorne und dann nach hinten kreisen. - Gähnen:
Öffne deine Schultern nach hinten, lege den Kopf leicht in den Nacken und 3, 2, 1: GÄÄÄÄÄÄÄHNEN! So entspannst du deinen Nacken und tust gleichzeitig deinen Schultern und deiner Gesichtsmuskulatur etwas Gutes. - Fersenheben:
Stell dich hinter deinen Stuhl, halt dich oben an der Lehne fest, verlagere dein gesamtes Körpergewicht langsam auf die Fußballen und heben die Fersen. Dann wieder absenken. Am besten wiederholst du das Prozedere 5 bis 10 mal.
Weitere einfache Lockerungsübungen für Zwischendurch findest du in unserem Blog.
So, jetzt kommen noch mehr gute Nachrichten: Nach getaner Arbeit darfst und sollst du nämlich auch in einen wohlverdienten Feierabend starten. Wer diesen ebenfalls zuhause verbringt, sollte sich vom Schreibtisch wegbewegen und seine abendliche Auszeit räumlich woanders verbringen (z.B. in einem anderen Zimmer) als da, wo bereits den ganzen Tag gelernt wurde. Falls das nicht möglich ist, sollten zumindest alle Lernunterlagen aus dem Sichtfeld verschwinden. Das mag sich banal anhören, ist aber durchaus relevant. Verbringst du deinen Feierabend am selben Platz, an dem du zuvor stundenlang gearbeitet hast, wird sich der Ausgleich für dein Unterbewusstsein eventuell weiterhin wie Arbeit anfühlen. Ausschlaggebend ist hier also ein Tapetenwechsel.
Austausch ist das A und O
Einen heißen Tipp haben wir noch, und der lautet: Dran bleiben! Schiebe Lehrveranstaltungen nicht vor dir her, nur weil Deadlines in diesem Studienabschnitt möglicherweise anders liegen oder du Seminare und Vorlesungen nicht persönlich besuchen kannst. Du studierst zwar momentan unter sehr ungewöhnlichen und natürlich herausfordernden Bedingungen, aber du studierst und solltest somit auch den entsprechenden Effort aufbringen.
Was dir dabei abseits der bereits genanten Kniffe helfen kann? Der Austausch mit deinem Umfeld. Was das Studium angeht, solltest du dich natürlich vor allem mit deinen Kommilitonen vernetzen. Denk dran, ihr sitzt alle im selben Boot und könnt euch gegenseitig unterstützen! Sich täglich mit anderen Studis zu besprechen (z.B. in Foren, über den Zugang zu einer Lernplattform und/oder Lerngruppen via Discord, WhatsApp und Telegram), ist irrsinnig wichtig, um die Zeit des Distance Learnings gut rumzubringen. Und irgendwann wird dann auch wieder ein normaler Studienalltag möglich sein.
Das war unser Überblick zum Thema Distance Learning. Hoffentlich nimmst du den ein oder anderen Tipp mit. Wir haben zudem die iamstudent Community befragt und erfahren, wie es Studis wirklich mit dem Fernunterricht geht. Darüber hinaus haben wir noch die 5 größten Stolperfallen beim Distance Learning parat und Empfehlungen, wie du diese vermeiden kannst.
Für noch mehr Lerntipps sowie Tipps gegen Stress im Studentenalltag wirf einen weiteren Blick in unseren Blog!