Distance Learning: So geht es Studis mit dem Fernunterricht!
Ein weiteres Semester unter pandemiebedingten Vorzeichen ist bereits in vollem Gange. Und auch wenn es weiterhin wichtig ist, Herausforderungen positiv zu begegnen und sich an gewisse Verhaltensregeln zu halten, um sich und andere vor dem Covid19-Virus zu schützen, wird es dennoch höchste Zeit, hinzuhören und den Sorgen und Nöten der Studierenden eine Plattform zu bieten. So geht es der iamstudent Community mit der aktuellen Distance Learning Situation.
Distance Learning: Wir haben nach eurer Meinung gefragt!
Wir sind stets bemüht, dir in jeder Lebenslage rund ums Studium unter die Arme zu greifen. Daher haben wir bereits vor einer Weile einige Tipps in Sachen Fernunterricht in unserem Artikel „So klappt’s mit dem Lernen zuhause“ für dich zusammengetragen. Lies gerne mal rein und lass dich motivieren!
Wir stecken alle gemeinsam in dieser schweren Phase und auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als sei man alleine, ist es so nicht! Unser Team möchte auch in diesem schwierigen Semester für dich da sein. Daher haben wir nicht nur spezifische Empfehlungen rund ums Distance Learning für dich parat, sondern noch viele weitere nützliche Lesetipps, mit denen alles gut wird.
Darüber hinaus finden wir es wichtig, unsere Kommunikation in beide Richtungen offen zu halten und dir zuzuhören, wenn du Sorgen hast. In unserem iamstudent Kummerkasten auf Instagram kannst du uns erzählen, was dich am Distance Learning nervt. Manchmal tut es einfach gut, sich Dinge von der Seele zu reden oder zu schreiben und zudem zu sehen, dass viele andere die gleichen Sorgen plagen.
So empfinden Studierende die Situation beim Distance Learning:
Erhöhter Arbeitsaufwand
Eine Präsenzlehre ist ganz offensichtlich nicht gleichzusetzen mit dem Studium von zuhause aus. Für viele Studierende bedeutet das Fernlernen deutlich mehr Arbeit und teils höhere Anforderungen als in einem regulären Semester. Ob es sich dabei nun um eine längere Dauer von Lehrveranstaltungen handelt – weil Dozenten die Online-Einheiten umfangreicher gestalten – oder um eine erhöhte Anzahl an Hausübungen, Studis nehmen aus unterschiedlichen Gründen eine Mehrbelastung wahr.
Auch die nötige Neugestaltung des eigenen Studienalltags kann einen Mehraufwand bedeuten. Ist man als Student früher für mehrere Vorlesungen und Seminare auf die Uni gefahren, müssen Studis mit einem langen Anfahrtsweg nun in einigen Fällen wegen nur mehr vereinzelt stattfindenden Lehrveranstaltungen zur Hochschule fahren (wenn wir uns nicht gerade im kompletten Lockdown befinden), was sich kaum lohnt. Nicht jeder empfindet die Mischform auf Präsenz- und Distanzlehre also als zielführend.
Qualität der Lehrer leidet
Bei der Qualität der Fernlehre bemängeln Studierende mitunter die Uneinheitlichkeit in der Umsetzung. Bei vielen Lehrveranstaltungen herrschen unterschiedliche Abläufe und es gibt kein verbindliches Modell, auf das man sich einstellen könnte. Zudem wird der Zeitverzug bei Online-Lehrveranstaltungen angemerkt, ein pünktlicher Beginn und zeitgerechter Abschluss von LVs scheint immer weniger stattzufinden.
Ein weiteres Problem ist zum Teil die Unerreichbarkeit von Dozenten, wenn es um Fragen und Anliegen von Studierenden geht.
Ebenso werden Gruppenarbeiten als besonders schwierig umsetzbar empfunden, da diese in vielen Fällen unproduktiv und aufgrund der Online-Kommunikation mühsam und kräftezehrend sein können.
Trotz teils mangelnder Qualität der Lehre und einer erschwerten finanziellen Lage für Studenten werden Studiengebühren in vielen Fällen zudem nicht erlassen oder reduziert, etwa an vergleichsweise teuren Privatunis. Ausnahmen gibt es natürlich, so hat vor Kurzem die Akademie der bildenden Künste Wien angekündigt, die Studiengebühren für das WiSe 20/21 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Covid-19 zu erlassen.
Persönlicher Austausch wird sehr vermisst
Der Austausch mit Kommilitonen und Lehrenden ist ein elementarer Bestandteil des Studiums. Dieser geht aktuell fast vollständig verloren und genau das macht Studierenden ganz besonders zu schaffen. Die Isolation zuhause und der Mangel an sozialer und intellektueller Interaktion führen zu nachlassender Motivation und Langeweile. Studis vermissen schlicht und ergreifend die Präsenzlehre.
Mit diesen Herausforderungen haben Studis aktuell zu kämpfen:
Unzureichende technische Umsetzung & fehlende Infrastruktur
Dass ein weiteres Semester mit viel Online-Lehre stattfinden wird, war nach den letzten Monaten keine große Überraschung, dennoch dürften es manche Hochschulen versäumt haben, die nötigen technischen Notwendigkeiten vorzubereiten. Zumindest hört man von Studierenden immer wieder von der unzureichenden technischen Umsetzung der Distance Learning Veranstaltungen. Dazu zählen zum Beispiel schlechte Übertragungen mit wenig bis gar nicht lesbaren Inhalten und LV-Aufzeichnungen, die nur für kurze Zeit online abrufbar bleiben.
Ebenso vermissen Studis Lernorte abseits der eigenen vier Wände und damit einhergehend einen gesunden Wechsel zwischen Lehrveranstaltungen und dem selbstständigen Lernen zuhause. Der Einheitsbrei, den Distance Learning hervorbringt, macht in vielen Fällen einfach keine Freude und sorgt bei vielen für Frustration. Außerdem wird der teils fehlende Zugang zur Bibliothek und somit zu wissenschaftlichem Material bemängelt.
Übrigens, egal ob du in der aktuellen Situation oder auch generell mit deiner Hochschule zufrieden oder unzufrieden bist, du kannst deine Uni und Fachhochschule als iamstudent Nutzer bei unserem Hochschulranking bewerten und so deine Erfahrungen mit anderen Studis teilen.
Fehlende Motivation & zu wenig Praxisbezug
Unter dem bereits angesprochenen Einheitsbrei der Online-Lehre leiden zudem die Aufmerksamkeit, Konzentration und letztlich die gesamte Motivation von Studierenden. Die Studienerfahrung hat sich in diesem Jahr elementar geändert, womit sich viele Studis einfach schwer tun. Auch der mangelnde Praxisbezug ist ein Problem, das nicht zu unterschätzen ist und sich wiederum auf die Qualität der Lehre und Studienerfahrung auswirkt.
Viele Studis fühlen sich alleine (gelassen)
Nicht zuletzt und vielleicht die schwerwiegendste Sorge, die Studierende aktuell äußern, ist das Gefühl alleine und verloren zu sein bzw. mit der Situation alleine gelassen zu werden. Neben körperlichen Auswirkungen von zu viel Zeit am Laptop, die ebenfalls nicht unterschätzt werden sollten, ist dieser seelische Aspekt der Einsamkeit sicherlich einer der härtesten Brocken.
Um beim Lernen zuhause deinem Körper immer mal wieder etwas Gutes zu tun, kannst du alle paar Stunden ein paar Lockerungsübungen machen, um dich wieder in Schwung zu bringen.
Ganz wichtig ist es zudem, alles daran zu setzen, um den sozialen Anschluss nicht zu verlieren und nicht davor zurückzuschrecken Hilfs- und Beratungsangebote, sofern es denn welche von der Hochschule gibt, wahrzunehmen. Die ÖH bietet zum Beispiel verschiedenste Beratungsmöglichkeiten an. Außerdem kannst du dich an die Ombudsstelle für Studierende wenden.
Falls es dir in der aktuellen Situation zudem zum Beispiel psychisch schlecht geht, findest du in unserem Beitrag zum Thema Depression im Studium Anlaufstellen und weitere wichtige Hinweise.