Minimalismus im Kleiderschrank: Wir gehen dem Überfluss an den Kragen!
„Ich habe einfach nichts anzuziehen!“ Ein Satz, bei dem jeder von uns sich schon öfters erwischt hat. Ein klassisches First-World-Problem, denn beim Großteil handelt es sich dabei um puren Blödsinn. Wir haben genug von den Schrankleichen und uns mit Minimalismus im Kleiderschrank auseinander gesetzt.
Wozu Minimalismus im Kleiderschrank?
Die Schranktüren lassen sich nur noch schwer schließen und beim Öffnen kämpfst du mit einer rauschenden Kleiderwelle. Anstatt eine weitere Kommode zu kaufen und auch das letzte Eck als Kleider-Stauraum zu nutzen, solltest du dich ab und zu mal fragen, ob du den fünften schwarzen Pulli tatsächlich brauchst. Denn: Weniger ist mehr. Auch wenn uns die Konsumgesellschaft etwas anderes einreden möchte.
Dumping-Preise gehören zum heutigen Shoppen dazu, wie die Blasen in neuen Schuhen. Und auch wenn sich viele bereits von fragwürdigen Billig-Labels verabschiedet haben – der Kleiderbestand vermehrt sich weiterhin. Aber muss das sein? Nein! Denn: Je mehr wir haben, desto größer wird der Drang, noch mehr zu besitzen. Dazu kommt, bei der täglichen Auswahl der Garderobe, wer die Wahl hat, hat eben auch die Qual.
Die Lösung: Mehr Minimalismus im Kleiderschrank, weniger Teile. Immer mehr Menschen entdecken den Ansatz, das Wenige zu schätzen, für sich. Er erleichtert die Entscheidungen und spart Zeit & Nerven. Die Vorteile sind vielfältig – und wir haben noch nicht einmal den positiven Effekt für die Umwelt addiert.
Dein Weg zur minimalistischen Garderobe.
Was ist drin?
Der Anfang ist immer am schwersten. Du musst dich mit der harten Realität konfrontieren und dir vermutlich auch einiges eingestehen. Mach dir Platz und leg los. Verschaff dir einen Überblick darüber, wie viele Hosen, Pullis & Co. du besitzt. Und ja, du wirst vermutlich etwas schockiert sein. Es ist nicht untypisch, sich immer wieder Dinge im selben Stil zu kaufen. Das Resultat: Zehn Oberteile, die eine verblüffende Ähnlichkeit besitzen. Zähl deine Teile sorgfältig durch und notier dir, wenn es dir hilft, die genaue Anzahl.
Was bleibt, was geht?
Wir haben zwar gesagt, der Anfang ist die größte Herausforderung, es wird jetzt aber noch bitterer. Die überflüssigen Sachen müssen raus. Schluss mit Gedanken wie „Das zieh ich in drei Monaten auf die oder die Veranstaltung – wie hieß sie nochmal? – an!“. Wenn du es im letzten Jahr nicht getragen hast, wirst du es auch nicht mehr tun.
Wir neigen dazu, Sachen zu horten. Ein großer Besitz gibt uns fälschlicherweise ein gutes Gefühl. Dich vom zu kurzen Sommerkleidchen, mit dem du dich nicht mal richtig hinsetzen kannst, zu trennen, ist der erste Schritt in ein besseres Konsum-Denken. Bleiben darf hingegen ein Grundstock an Basics. Sie kannst du super mit ein paar auffälligeren Teilen kombinieren.
Wohin damit?
Wenn wir von Minimalismus im Kleiderschrank sprechen, reden wir keinesfalls davon, gut erhaltene Dinge wegzuwerfen. Das wäre kaum besser als unzählige Schrankleichen bei sich zuhause zu haben. Aussortierte Kleidung muss auch kein herausgeschmissenes Geld sein. Es geht darum, ein Bewusstsein für deinen Besitz zu schaffen und Kleidung dorthin weiterzugeben, wo sie jemand anderem eine Freude machen und nicht bei dir in der letzten Ecke versauern.
Wir sind große Fans von Kleidertauschbörsen, Second-Hand oder Kleiderspenden. Bei Altkleider-Containern ist allerdings Vorsicht geboten. Gute erhaltene Stücke werden nicht selten weiter verkauft und landen fast nie bei bedürftigen Menschen. Möchtest du etwas Gutes tun, kontaktiere eine karikative Organisation und bring deine Sachen persönlich vorbei.
Maßnahmen gegen den Jo-Jo-Effekt.
So groß die Motivation auch ist – der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier und fällt nicht ungerne in alte Muster zurück. Niemand wird dich an den Pranger stellen, wenn du dir doch mal spontan ein Stück kaufst, dass dir besonders gut gefällt. Aber wenn wir schon beim Einkaufen sind: Ausgiebige Shopping-Touren sollten ab jetzt gut durchdacht werden. Brauchst die dritte Übergangsjacke wirklich? Sind die Stiefel ihr Geld wirklich wert? Frust- und Belohnungskäufe gehören jetzt der Vergangenheit an und auch die allzu bekannte Schnäppchenjagd wirst du mit anderen Augen sehen.
Fehlt dir tatsächlich mal z.B. ein Kleid für einen besonderen Anlass, frag doch erst Familie & Freunde, ob sie dir etwas borgen können. Gerade für einmalige Gelegenheiten oder kurzweilige Trends lohnt sich ein Kauf nur sehr selten. Brauchst du dann doch mal Abwechslung im Schrank hilft der Ansatz: Ein Teil kommt, eines muss gehen. Außerdem empfehlen sich die angesprochenen Kleidertauschbörsen, Second-Hand-Läden oder Upcycling-Shops für ein (mode)bewusstes Konsumverhalten. Dort findest du „neue“ Teile und gibst ihnen gleichzeitig eine zweite Chance!
Für noch mehr Tipps zum Thema Nachhaltigkeit im Studentenleben lohnt ein weiterer Blick in unser Magazin.