Nachhaltigkeitsumfrage: So deutlich habt ihr entschieden!
Wie nachhaltig leben Studis? Dieser Frage sind wir auf den Grund gegangen und haben mit der Recycling-Initiative Jede Dose zählt eine Umfrage gestartet. Was dabei heraus gekommen ist, wo ihr euch einig wart und wo nicht – das haben wir uns genauer angeschaut. Und von so manchem Ergebnis waren wir echt überrascht!
So denkt ihr über die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Enttäuschende #COP26. Als wir die Umfrage starteten, hatte die Weltklimakonferenz in Glasgow ja gerade ihr Ende genommen. Wir wollten deswegen eure Meinung dazu wissen, ob die dort beschlossenen Maßnahmen ausreichend genug sind, um echte Besserung zu schaffen.
Über die Hälfte von euch hat nicht das Gefühl, dass dies der Fall ist. Mehr noch: Quasi niemand von den befragten Studierenden erachtet, dass die Ergebnisse der Konferenz zufriedenstellend waren.
Was Studis konkret tun. Generell das Thema Umweltschutz sehen drei Viertel von euch als wichtig oder sehr wichtig an. Kaum jemanden interessieren diese Bereiche nicht. Was dafür getan wird, das ist divers.
- Essenstechnisch haben viele von euch angegeben, auf Fleisch zu verzichten, und darauf zu achten, regional und saisonal einzukaufen.
- Euren Weg zur Uni und diverse weitere Strecken scheint ihr auch sehr klimanetural zurückgelegen. Denn mit dem Fahrrad oder öffentlich fahren, machen 80% der Befragten regelmäßig.
- Löblich ist auch dieser Punkt: Mülltrennung. Fast 90% der Studis gaben an, ihren Müll zu trennen. In welchen Bereichen und in welchem Ausmaß – dazu kommen wir noch.
- Mit dem Zug auf Urlaub fahren machen zumindest 30% der Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
- Immerhin noch ein Viertel gab an, fair produzierte Kleidung zu kaufen.
Wo haperts? Kann man denn auch noch wo Aufholbedarf erkennen? Ja. Relativ wenige Personen gaben an, Umweltorganisationen zu unterstützen. Rund 16% sind im Moment in diese Richtung aktiv. Bei unserer Nachfrage nach konkreten Organisationen gaben viele die bekannte Fridays For Future-Bewegung an, einige haben auch bestätigt, das Klimavolksbegehren unterstützt zu haben.
Was Studis dafür gerne in Kauf nehmen. Es ist bizarr, aber leider oftmals die Realität: Umweltbewusst leben muss man sich auch leisten können. Denn Lebensmittel, Klamotten etc. in der nachhaltigen Variante zu kaufen, heißt fast immer auch, tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Interessanterweise sehen Studierende das nicht als besonders großes Problem an. Ein Drittel ca. gab an, dass umweltbewusstes Leben für Studierende leistbar ist, knapp über die Hälfte befand, dass dies teilweise der Fall ist.
Scheinbar geben Studis ihr meist knappes Budget gerne für diese Bereiche aus oder finden gute Möglichkeiten, umweltschützend und trotzdem leistbar unterwegs zu sein.
Wer trägt am meisten Verantwortung? Gerne schiebt man ja anderen die Schuld bzw. die Verantwortung in die Schuhe oder ruht sich darauf aus, nichts tun zu müssen, “solange Politik und Konzerne nicht handeln”.
Vielleicht ist es ein Zeichen für die engagierte, jüngere Generation, denn von den Studierenden befanden über 40%, dass jede und jeder Einzelne beim Thema Nachhaltigkeit seinen Beitrag leisten muss. Über ein Drittel sagte zusätzlich, dass die Politik reagieren und Bestimmungen einführen muss, an die sich jeder zu halten hat. Hauptsächlich Unternehmen und Wirtschaft in der Verantwortung sahen 23%. Dass Umweltschutzorganisationen hier am meisten in der Pflicht wären, empfand keiner so.
So habt ihr bezüglich des Themas Recycling abgestimmt
© Jede Dose zählt
Recycling – überhaupt wichtig? Etwas, das jeder tun kann – egal ob gut situiert oder nicht -, ist zu recyceln.
Hier wollten wir von euch als erstes wissen, ob ihr der folgenden Aussage überhaupt zustimmt: Finden Studis, dass Recycling einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet? Fast die Hälfte von euch, 46,5%, stimmten dem absolut zu. 7% aber befanden, dass Recycling gar keine Hauptrolle im Thema der Umweltrettung spielt, und andere Faktoren viel entscheidender sind.
Womit wir nicht gerechnet hatten. Besonders spannend war, dass niemand der Studis das Gefühl hatte, sehr gut über das Thema Recycling Bescheid zu wissen! Mehr als die Hälfte schätzte sich bei der Abstimmung selbst so ein, keine wirkliche Aussage über den Wissensstand abgeben zu können. Scheint das Thema Recycling, dessen Regeln und Abläufe also zu komplex und überfordernd für uns zu sein?
Das recyceln Studis besonders viel. Wir wollten natürlich ins Detail gehen. Immerhin setzt sich unser Studienpartner, die Initiative “Jede Dose zählt”, dafür ein, die Wichtigkeit des Recycling-Kreislaufs in den Köpfen der Menschen zu verankern und das Bewusstsein für richtige Dosenentsorgung zu schärfen. Wir wollten daher wissen, welche Wertstoffe von euch genau recycelt werden. Fast jeder gab an, Papier getrennt zu entsorgen. Das ist löblich und richtig. Immerhin kann man Papier in jedem Wohnhaus getrennt in den extra Mülleimer geben. Und auch bei PET-Flaschen und Glas ist die Bereitschaft groß. Dosen/Aluminium trennen immerhin knapp über 70% der Teilnehmenden. Am wenigsten werden Tetra Paks von Studierenden extra entsorgt. Am meisten Mülltrennung findet übrigens zuhause und auf der Uni statt.
© Jede Dose zählt
Was lässt sich am besten recyceln? Auftritt – die Dose. Die Getränkedose ist die am häufigsten recycelte Getränkeverpackung der Welt. Das war für viele von euch neu, denn die meisten dachten, dass Glas am meisten recycelt wird. Mehr als 60% der befragten Studierenden gab darüber hinaus an, kaum je Getränkedosen zu konsumieren. Sie scheint also hauptsächlich bei Festivals und an lauschigen Sommernächten viel zum Einsatz zu kommen.
Dass die Dose unendlich oft recycelt werden kann, und man deswegen besonders gut darauf achten sollte, sie richtig zu trennen, das wussten ebenfalls fast zwei Drittel der Teilnehmenden nicht.
Schlecht informiert. In Zusammenhang mit dem vorhin angesprochenen kleinen Wissensstand über Recycling: Über 80% hatten in der Umfrage ausgesagt, dass sie ihr Konsum- und Einkaufsverhalten manchmal oder sicher ändern würden, wenn sie über die Recyclingfähigkeiten der einzelnen Verpackungsmaterialien Bescheid wüssten. Das scheint aber längst nicht immer der Fall zu sein. Kaum einer befindet diese Information ausreichend genug auf den Artikeln selbst beschriftet.
Was kannst du tun?
In unserer Nachhaltigkeitsumfrage hat sich gezeigt, dass Studierende durchaus engagiert an die Sache herangehen, dass es aber auch noch einiges an Aufklärung braucht, um es für jeden einfach zu machen, das Richtige zu tun. Gut, dass es Initiativen wie Jede Dose zählt gibt, die über die Recyclingfähigkeit von Produkten aufklärt!
Ein leichter Schritt hin zur Verbesserung ist folgender: Auf der Homepage www.jededosezaehlt.at kannst du dir ein genaues Bild über die Arbeit der Organisation machen und Tipps und Tricks einholen, wie du die Aluminiumdose in Zukunft verwenden und verwerten kannst. Somit sorgt du dafür, dass der Recycling-Kreislauf der Dose ewig weiterlaufen kann und die Umwelt so gut es geht geschont wird.