Singles at work: Was erwarten alleinstehende Akademiker vom Job?
Das Ende des Studiums markiert den Beginn des Berufslebens. Nicht alle Akademiker erleben diesen Wechsel mit einem Partner an ihrer Seite. Grund genug, einmal genauer hinzusehen: Was macht studierte Singles im Berufsleben wirklich glücklich? Geld alleine nämlich scheint es nicht zu sein.
Österreichs Singleszene wächst
Alleine zu leben und auch nach dem Studium noch einige Jahre lang das Singleleben zu genießen, war vor einigen Jahren recht unüblich. Für Frauen in Österreich galt es, sich möglichst zügig einen Mann zu suchen und sich dann als Hausfrau um die Familie zu kümmern. Das jedoch ist längst Vergangenheit, was sich auch anhand der Zahlen von Statistik Austria zeigt. Zwischen 1971 und 2017 erhöhte sich der Anteil alleinlebender Frauen von 12,1 auf 18,2 Prozent. Bei Männern ist der Sprung sogar noch größer. Hier leben heute rund 15 Prozent alleine. 1971 waren es noch 5,4 Prozent. Es ist also nicht schwer, in Österreichs Städten auf Singles zu treffen, die auch ohne Partner glücklich sind. In einer Umfrage zur allgemeinen Lebenszufriedenheit gaben immerhin 38 Prozent der Teilnehmer an, mit ihrem Leben sehr zufrieden zu sein. 54 Prozent bezeichneten sich als ziemlich zufrieden. Abseits des Privatlebens ist es besonders der Job, der bei Singles über Glück und Unglück entscheidet.
Was macht Glück im Berufsleben aus?
In einer Umfrage von Elitepartner wurde deutlich, dass Unzufriedenheit mit der Jobsituation vor allem bei Akademiker-Singles recht selten vorkommt. 24 Prozent der studierten Österreicher waren sehr zufrieden mit ihrem Beruf. Nicht-Akademiker kamen auf gerade einmal 18 Prozent. Was die Gründe für diesen Unterschied sind, lässt sich pauschal kaum sagen. Es könnte jedoch sein, dass die eingehende Beschäftigung mit beruflichen Zielen bei Akademikern zu einer gesteigerten Zufriedenheit führt. Sie nämlich achten später weniger darauf, wie viel Geld am Ende des Monats auf das Konto überwiesen wird. So ist 62 Prozent der Nicht-Akademiker ein gutes Gehalt wichtig, während dies nur 53 Prozent der Akademiker von sich behaupten. Detaillierte Infos entnimmst du direkt aus der Umfrage.
Viel wichtiger als Geld sind andere Aspekte. In besagter Umfrage kristallisierten sich
- eine angenehme Atmosphäre,
- ein nettes Team,
- eine anspruchsvolle Aufgabe
- und eine gute Work-Life-Balance
als wichtige Faktoren für Glück im Job heraus. Vollkommen in Ordnung ist es dann auch für einige Akademiker, in Vollzeit zu arbeiten und gelegentlich Überstunden zu machen.
Ist Work-Life-Balance überhaupt möglich?
Viel Zeit in der Arbeit zu verbringen und manchmal sogar länger zu bleiben, stört viele Singles in Österreich also nicht. Dass dabei nur noch wenig Raum für Sport oder andere Aktivitäten bleibt, lässt allerdings Zweifel an der bereits erwähnten „guten Work-Life-Balance“ aufkommen. Öffentlicher Dienst Österreich befasst sich daher mit der Frage, worin die Balance tatsächlich bestehen sollte. Das Ergebnis: Die Arbeit als negativen Aspekt und die Freizeit als positives Gegengewicht zu betrachten, führt nicht zum Ziel.
Entscheidend ist es nämlich, dass der eigene Job einen erfüllenden Charakter hat. Dann kommt die sogenannte intrinsische Motivation zum Tragen, die dem persönlichen Job an sich einen Belohnungs-Faktor verleiht. Wer liebt, was er tut, muss sich nicht darum bemühen, in der Freizeit ganz besonders glücklich zu sein. Das gilt für Singles wie auch für Arbeitnehmer in Partnerschaften. Dann fühlen sich Akademiker auch nach dem Arbeitstag nicht ausgelaugt und frustriert, sondern ebenso glücklich wie bei einem Ausflug in ein Naherholungsgebiet rund um Wien. Vielleicht wäre es also besser, den Begriff „Work-Life-Balance“ endlich über Bord zu werfen und lediglich eine „Life-Balance“ daraus zu machen. Wer schon jetzt studiert, was wirklich zur eigenen Persönlichkeit passt, wird später also zufriedener sein.
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