Slow Living: Runter vom Gas.
Heutzutage muss alles schnell gehen. Schnell arbeiten, schnell essen, schnell telefonieren, schnell leben. Dank Internet, fortgeschrittener Technik und ständig neuen Innovationen saust die Zeit an uns vorbei. Runter vom Gas, sonst verpassen wir das Wichtigste: Unser Leben. Deshalb stellen wir dir heute das Konzept von Slow Living vor.
Warum Slow Living?
Ein paar Klicks und schon bist du wieder mit fünf weiteren Personen befreundet. Ein Klick und du bekommst das Essen ins Büro geliefert, weil du dir keine Zeit für die Mittagspause nimmst. Du kommst leicht ins Schwitzen, weil du eine rote Ampel erwischt hast und jetzt erstmal warten musst. Warum machen wir uns eigentlich immer so einen Stress? Ja, wir haben viel zu tun aber den Druck erlegen wir uns selber auf. Es ist fast schon Mode geworden, im Stress zu sein oder an einem Burn-Out zu leiden.
Wenn du auch das Gefühl hast, von der Zeit überholt zu werden und manchmal kaum noch Luft zwischen Terminen, Freizeitstress und sozialen Netzwerken bekommst, könnte Slow Living die Lösung sein. Es werden unnötige Stressfaktoren beseitigt und das Augenmerk wieder auf dein Wohlergehen gelegt. Eine gesunde Balance zwischen Entspannung und Auslastung ist das Ziel. Die Umsetzung ist anfangs gar nicht so einfach. Wir sind den Zeitdruck einfach schon so gewöhnt, dass uns Ruhe schon fast unheimlich ist. Aber wenn du dich darauf einlässt und Prioritäten setzt, kann Slow Living dein Leben entlasten und bereichern.
Stressfreier Urlaub.
Der Urlaub sollte eigentlich die Zeit für Entspannung sein. Diesem grundsätzlichen Gedanken stehen jedoch einige Entwicklungen im Weg. In einer Woche werden im besten Fall vier Städte besucht, alle Sehenswürdigkeiten nach einem genauen Zeitplan abgeklappert und versucht, doch noch irgendwie den Flair des Urlaubsortes einzufangen. Viel gesehen zu haben ist zu einem Statussymbol geworden. Aber bloß weil du in einem Land warst, heißt das noch lange nicht, dass du es erlebt hast. Das Leben, das Flair und die Einheimischen gehen bei einer gehetzten Reise spurlos an dir vorbei.
Wähle deine Destination sorgsam aus und nimm dir Zeit, alle Eindrücke aufzusaugen. Ein entspannter Urlaub in kleinen Orten, weit weg vom Tourismusgebiet wird dich weit mehr bereichern, als ein gehetzter Städtetrip von dem dir letztendlich nur die Schnappschüsse bleiben.
Auslastung statt Überlastung.
Du musst immer erreichbar sein und Aufgaben innerhalb kürzester Zeit erledigen. Auch wenn du selbstverständlich deine Zeit in der Arbeit nicht vertrödeln sollst, ein täglicher Kampf gegen den Nervenzusammenbruch soll es auch nicht sein. Setze Prioritäten, nimm dir deine verdienten Pausen und atme zwischendurch tief durch. Bloß weil deine Kollegen alle an hochroten Köpfen und Schnappatmung leiden, musst du das noch lange nicht. Du bist ein Mensch, keine Maschine.
Der Fokus liegt auf dem realen Leben.
Soziale Kontakte sind dank Facebook, Twitter und Instagram zu einer Art Massenware geworden. Bist du nicht dabei, bekommst du kaum noch etwas von den anderen mit. Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Aber was bringen dir deine 500 FB-Freunde, wenn du mal wirklich Kummer hast und nicht nur eine virtuelle Schulter zum Ausweinen brauchst? Wir haben so viele Freunde und sind doch alleine. Für uns eine wirklich traurige Aussicht.
Soziale Netzwerke sind natürlich auch etwas Gutes, wenn es darum geht, mit geografisch weit entfernten Personen Kontakt zu halten. Sich und seine Freundschaften jedoch darüber zu identifizieren etwas ganz Anderes. Triff dich mit deinen Mädels in einem Cafè, lade deine alten Schulkollegen zu einem Klassentreffen abseits der virtuellen Räume ein und plaudere mit deinen Freunden von Angesicht zu Angesicht. Nimm dir die Zeit das nächste Foto deiner besten Freundin nicht nur zu liken, sondern das Kompliment persönlich auszusprechen.
Entfaltung ist die halbe Miete.
Hobbys sind ein zweischneidiges Schwert. Wenn du keine hast, fehlt dir etwas im Leben. Hast du zu viele, hetzt du nur von einem Kurs in den anderen und verlierst damit das eigentliche Ziel aus den Augen: Deine persönliche Entfaltung und der Spaß daran. Im Bezug auf Slow Living muss das jetzt nicht heißen, dass du deine geliebte Vespa nicht mehr ausfahren sollst, weil sie zu viel Power hat. Wir möchten nur, dass du dir Zeit für dich selber nimmst. Sei das bei einem Buch, auf dem Sportplatz oder in einem Museum.
Tschüss Fast Food, willkommen Slow Food.
Wir möchten hier natürlich keine Namen nennen, aber diverse Fast-Food-Ketten haben dazu beigetragen, dass der eigentliche Nutzen von Essen in Vergessenheit geraten ist. Das, was auf deinem Teller liegt, dient nicht dazu, es in kürzester Zeit hinunter zu schlingen. Wir sagen: Schlemmen statt Schlingen. Geh in ein richtiges Restaurant essen, lege Wert auf Frische und Qualität. Immerhin bist du, was du isst. Und du willst wohl kein fettiger, kalorienreicher Double-Cheeseburger mit hohem Zuckergehalt sein. Eine kleine Sünde ab und zu möchten wir dir natürlich auch nicht absprechen. Bei Slow Living geht es um eine erhöhte Lebensqualität und nicht darum, dich einzuschränken.
Manchmal musst du eben vom Gas runter gehen, um dein Leben wieder mehr genießen zu können. Wir wünschen dir viel Spaß dabei.