Jede Bohne zählt: Warum wir in Sachen Kaffee genauer hinschauen sollten
Kaffee ist für viele von uns eine Alltäglichkeit – morgens eine Tasse zum Wachwerden, am Weg zur Uni noch schnell ein Coffee to go und im Restaurant ein Espresso zum Nachtisch. Doch eigentlich müsste Kaffee von der Vielfalt seiner Aromen (mit über 800 natürlichen Aromen bietet Kaffee mehr Geschmacksrichtungen als Wein) und seines Produktionsprozesses her als Genuss- und Luxusgut gehandelt werden. Das junge Unternehmen unbound coffee roasters setzt sich für mehr Sensibilität und Wertschätzung in Sachen Kaffeeproduktion ein und bietet dir zudem fair produzierten, hochqualitativen Kaffee, der einfach unfassbar gut schmeckt. Wir haben uns gemeinsam mit den unbound coffee roasters auf eine Spurensuche nach gutem Kaffee begeben.
Kaffee in Zeiten der Globalisierung: Woher kommt unser Kaffee eigentlich?
Unser globalisierter Alltag bringt viele Vorteile mit sich. Wir sind international vernetzt, können weltweit frei reisen und arbeiten an vielen Projekten als globale Gemeinschaft zusammen. Zudem gibt es kaum Güter, auf die wir – anders als die Generationen vor uns – keinen Zugriff hätten. Wir essen zum Beispiel Avocados aus Peru und Tomaten aus Spanien, wann immer uns danach ist, ungeachtet saisonaler Gegebenheiten. All das bringt aber durchaus auch Schwierigkeiten mit sich, vor allem unser Konsum stellt uns inzwischen vor Herausforderungen. So sind globalisierte Produktions- und Handelswege oftmals undurchsichtig und als Konsument hat man in vielen Fällen keinen oder zu wenig Einblick, wie die Produkte in unseren Geschäften eigentlich hergestellt werden.
In Sachen Flugware (man denke an die Avocado aus Peru) oder auch bei Fleisch und Fisch hat sich inzwischen eine gewisse Aufmerksamkeit und Neugierde bei Konsumenten eingestellt. Sprich, wir denken hier vermehrt darüber nach, was wir kaufen und woher ebenjene Produkte stammen. Längst ist zudem klar, dass es als nachhaltig und umweltbewusst gilt, Obst, Gemüse und Fleisch regional und saisonal zu beziehen.
Wie aber sieht es beim Kaffee aus? Und woher kommt unser Kaffee eigentlich? Darüber machen wir uns bis dato so gut wie keine Gedanken. Vielmehr greifen wir seit Jahren zu unserem Lieblingskaffee im Supermarktregal, ohne zu hinterfragen, unter welchen Umständen dieser produziert wurde und wie dieser im Geschäft bei uns um die Ecke gelandet ist.
Zeit wird’s also, hier mal hinter die Kulissen zu blicken und dir im Zuge dessen ein Unternehmen vorzustellen, das in Sachen Kaffeeproduktion nicht nur auf Qualität, sondern auch auf Transparenz und vor allem viel Selbstreflexion setzt.
unbound coffee roasters: Deine Third Wave Kaffeerösterei in Tirol
Die Rede ist von den unbound coffee roasters aus Tirol. Das junge Kaffee-Unternehmen gibt es seit 2017. Nachdem Gründer Flo Mayrhofer auf einer mehrmonatigen Reise durch Südamerika und Südostasien den Alltag auf lokalen Kaffeefarmen kennenlernte (darunter auch die Schattenseiten des Kaffeegeschäfts wie Ausbeutung, Unterbezahlung und schwierige infrastrukturelle Bedingungen), schmiedete er den Plan, eine eigene Kaffeerösterei zu gründen. Und zwar eine, die viele Dinge anders macht.
Mit den vielfältigen Eindrücken seiner Reise gewappnet, wollte Flo in seinem Unternehmen einen Rahmen schaffen, der das Verständnis für Qualität und Fairness bei Produkten, die nicht im eigenen Land produziert werden können, bei Konsumenten stärkt. Unter dieser Prämisse handelt das Team von unbound tagtäglich.
Das bedeutet zum einen, dass unbound sich für eine faire Entlohnung der Kaffeebauern, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, einsetzt. Außerdem handelt unbound entweder direkt mit den Bauern aus Panama, Äthiopien, Kenia, Brasilien und Indonesien oder nutzt einen Zwischenhändler, der unbound faire Produktionsbedingungen garantieren kann. So oder so kann aber jede Kaffeebohne zu 100% zum Farmer oder der Farmkooperative, von der sie stammt, zurückverfolgt werden.
Zum anderen sucht sich das Team hinter unbound stets Kooperationspartner, die die Philosophie des Kaffee-Unternehmens mittragen und sich für soziale oder ökologische Belange im jeweiligen Land engagieren (zum Beispiel PachaMama Peru-Kaffee oder die Lebenshilfe Tirol).
Eine weitere wichtige Säule in der Unternehmensausrichtung der unbound coffee roasters ist zudem Transparenz. Damit du nicht nur guten und nachhaltigen Kaffee genießen kannst, sondern auch stets weißt, woher dieser stammt und wie dieser produziert wurde, legt unbound sämtliche Schritte des Produktionsprozesses offen. Dazu zählt auch viel Selbstreflexion und eine offene Kommunikation, was das eigene Tun angeht.
“Wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten an vielen Punkten, entwickeln uns weiter, lernen jeden Tag etwas dazu und wollen diesbezüglich auch mit unseren Kunden in einen offenen Dialog treten”, erklärt uns Valentin aus dem unbound Team im Gespräch.
Und warum eigentlich “Third Wave Kaffeerösterei”? Auch das erfahren wir im Gespräch mit Valentin. In der geschichtlichen Entwicklung unseres Kaffeekonsums oder unserer Wahrnehmung von Kaffee bedeutet die sog. dritte Kaffeewelle eine Konsumhaltung, die für die Produktion von hochqualitativem Kaffee steht und Kaffee als Genuss- und Luxusmittel betrachtet. Dazu bedarf es Verbesserungen auf jeder Produktionsstufe. Der Anbau, die Ernte und die Verarbeitung müssen genauso verbessert werden wie die Beziehung zwischen den Kaffeebauern, -händlern und -röstern.
Dieses Bewusstsein war in den ersten beiden Kaffeewellen (Erste Welle: Verfügbarkeit in allen Geschäften – Kaffee wird zum Massenprodukt; zweite Welle: Kaffee wird dank Starbucks und Co. zum Lifestyle-Produkt) deutlich weniger bis gar nicht vorhanden. Auch wenn die erste und zweite Welle natürlich noch immer anhalten und es durchaus auch abweichende Definitionen zu deren Bedeutung gibt, trifft die dritte Kaffeewelle auf jeden Fall den Nerv der Zeit, in der ein bewussterer Konsum angebracht wäre, um unsere Ressourcen zu schonen.
Das schwarze Gold: Der Preis guten Kaffees
Apropos bewusster Konsum: “Für uns ist es wichtig, dass jeder, der gerne Kaffee trinkt, weiß, was guter und nachhaltiger Kaffee ist und dass sich folglich das Einkaufsverhalten mehr in Richtung bewusster Genuss entwickelt”, so Valentin von unbound.
Das macht durchaus Sinn, denn nur wer versteht, woher ein Produkt kommt und wie viele Schritte nötig sind, um dieses herzustellen, kann den vollen Wert dessen begreifen. Durch die Offenlegung aller Prozesse bei unbound wird unser Bewusstsein für guten Kaffee sensibilisiert und gestärkt und wir können zu aufmerksameren Konsumenten werden.
Somit sind Informationen und das Wissen rund um Produktionsabläufe entscheidende erste Schritte. Auch da ist unbound erfreulicherweise recht engagiert. In einem eigenen Blog unter dem Motto “Kaffeewissen” bereitet das Team von unbound nämlich spannende Infos sowie praktische Tipps aus der Welt des Kaffees für dich auf.
So wird dort zum Beispiel auch der Frage nachgegangen, wieviel Kaffeebohnen kosten sollten, damit du deinen Kaffee mit gutem Gewissen genießen kannst. Interessant daran ist, dass der aktuelle Börsenpreis für konventionellen Kaffee bei etwa 1,50€/kg liegt. Um kostendeckend arbeiten zu können, benötigt ein Kaffeebauer nach derzeitiger Einschätzung der ökonomischen Lage aber einen Kilopreis von etwa 1,90€. Arbeitsaufwand und Entschädigung stehen hier also in keinem Verhältnis zueinander. Ganz abgesehen davon, dass für den Kaffee, bis er final bei uns im Regal steht, auch noch Kosten für Transport, Lagerung, Röstung, Verpackung und den Vertrieb anfallen.
Ebenfalls wichtig zu wissen, ist, dass angesehene Zertifikate wie zum Beispiel das europäische Bio-Siegel extrem teuer sind und sich diese nur die wenigsten Bauern überhaupt leisten können. So kommen viele Bauern, die eigentlich biologisch anbauen, gar nicht erst zu dem beliebten Siegel.
All das sind Aspekte der Kaffeeproduktion, die wir als Verbraucher schlichtweg nicht mitbekommen, die aber enorm wichtig sind, um Fairness und Ausgewogenheit auf globaler Ebene voranzubringen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Wieviel Arbeit und Mühe in einem so hochwertigen Produkt wie Kaffee eigentlich steckt, sieht man auch am Prozess bei unbound selbst. Es hat ganze drei Jahre gedauert bis ein hochwertiger Bio-Kaffee, der den Qualitätsansprüchen von unbound genügte, gefunden werden konnte. Die Arbeit hat sich aber gelohnt, denn heute bietet dir unbound ein Bio-Kaffee-Sortiment an, das saugut schmeckt und dabei auch noch alle Qualitätskriterien des Unternehmens erfüllt.
Wie immer steckt der Teufel also im Detail und wir könnten hier noch stundenlang weiter über Kaffee philosophieren. An dieser Stelle geben wir den Ball nun aber an dich ab, denn jetzt liegt es an dir, dir als Kaffeegenießer vielleicht auch einmal den ein oder anderen Gedanken über die Herkunft deines Lieblingskaffees zu machen. Wir werden das auf jeden Fall tun. Und wenn du die sauguten Kaffeesorten von unbound coffee einfach mal probieren möchtest, legen wir dir last but not least noch unseren aktuellen unbound Studentenrabatt ans Herz. ☕