Wintersemester 20/21 im Zeichen von Corona: Hilfe & Herausforderungen
Das nahende Wintersemester steht im Zeichen von Corona. Aufgrund der Covid-19-Pandemie fand bereits das vergangene Sommersemester unter ungewohnten und bisweilen schweren Bedingungen statt. Leere Hörsäle, digitale Lehrveranstaltungen und Co. werden Hochschulen und Studenten leider auch im kommenden Semester begleiten. Wie du dich auf das Wintersemester 20/21 unter dem Einfluss der globalen Pandemie vorbereiten und Herausforderungen meistern kannst, verraten wir dir in diesem Artikel.
In diesem Beitrag findest du einen Überblick bzw. Antworten zu:
- Wie sehen Corona-Maßnahmen an Hochschulen für das WiSe 20/21 aus?
- Wie wirkt sich die Situation auf Studenten aus?
- Anlaufstellen für Infos & Hilfe für Studenten
- Tipps für den Umgang mit den Covid-19-Herausforderung im WiSe 20/21
- Weiterführende Links & Lesestoff
Wintersemester 20/21: Normalbetrieb bleibt aus
Maßnahmen für das Wintersemester 20/21 im Zeichen von Corona
Es war leider abzusehen, ein weiteres Semester unter Corona-Bedingungen steht an, wenn auch nicht exakt so wie im Sommersemester. Aber wie viel Präsenz wird im Wintersemester 20/21 möglich sein? Das ist pauschal sehr schwer zu beantworten. Aller Voraussicht nach wird eine Mischung aus digitaler und Präsenzlehre stattfinden, auf ein rein digitales Semester soll verzichtet werden. Die genaue Umsetzung obliegt dabei allerdings jeder Hochschule und wird nicht einheitlich geregelt.
Bereits Anfang April diesen Jahres wurde das Covid-19-Hochschulgesetz des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) verabschiedet. Darin vermerkt sind bestimmte Abänderungen im Hochschulbetrieb, die vor allem Fristverschiebungen, die Anpassung von Prüfungsmodalitäten, Beurlaubungen, die Modifikationen der Studieneingangphase und der Orientierungsphase sowie die Studienförderung betreffen.
Die genauen Voraussetzungen wurden in drei Verordnungen konkretisiert. Diese garantieren, dass Lehrveranstaltungen auch in Corona-Zeiten absolviert und Prüfungen abgelegt werden können. Dazu zählt auch, dass die Bedingungen für die Studienförderung so gestaltet werden, dass negative Folgen für Studierende möglichst gering gehalten werden. All diese Regelungen sind allerdings befristet und gelten für das Sommersemester 2020 sowie teilweise auch für das Wintersemester 20/21.
Aktuell arbeiten sowohl die Universitäten als auch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung an Plänen für das nahende Wintersemester. Dabei soll bundesweit zwar möglichst einheitlich vorgegangen werden, die Details werden aber im Ermessen jeder einzelnen Hochschule liegen. Verschoben wurden bereits die Aufnahmetests für Medizin und Psychologie, die wiederum nur unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln absolviert wurden.
Des Weiteren liegt seit Kurzem ein Leitfaden für den gesicherten Hochschulbetrieb für das kommende Studienjahr vor. Dieser soll als Entscheidungshilfe für Universitäts- und Hochschulleitungen dienen und bezieht sich auf die kürzlich eingeführte Corona-Ampel. Der Covid-Leitfaden des BMBWF definiert vier Betriebsarten für Universitäten bzw. Hochschulen – je nach Corona-Gefahrenrisiko kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz.
- Als Präsenzbetrieb (= grün) wird dabei der Normalbetrieb vor Ort definiert, unabhängig davon, ob Covid-19-bedingt erste Vorgaben (wie Abstandsregeln, Hygieneregeln) gelten.
- Der Dualbetrieb (= gelb) umfasst den Präsenzbetrieb, der grundsätzlich an der Hochschule stattfindet. Weil jedoch bestimmte Personengruppen (z. B. Risikogruppen, internationale Studierende etc.) nicht regelmäßig an der Universität bzw. Hochschule anwesend sein können, wird ein (digitaler) Distance Betrieb ermöglicht.
- Hybridbetrieb (= orange) bedeutet, dass Teile des Hochschulbetriebes vor Ort und Teile digital angeboten bzw. durchgeführt werden. Diese Betriebsart geht insofern über den Präsenz- und Dualbetrieb hinaus, als seine digitalen Elemente einen wesentlichen Betriebsbestandteil bilden und dabei die Sicherheits- und Schutzaspekte deutlich intensiviert werden.
- Und schließlich umfasst der Distance Betrieb (= rot) den weitestgehenden Betrieb in digitaler Form. Einzig die kritische Infrastruktur sowie unbedingt notwendige Tätigkeiten und Services werden aufrechterhalten, deren Einstellung zu großen Risiken und/oder großen finanziellen Schäden für die Hochschule und ihre Angehörigen führen würden.
Aktuelle Informationen zum Thema findest du auf der Website des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Wie wirkt sich die Situation auf Studenten aus?
Seit mehreren Monaten sehen wir uns weltweit mit ungeahnten Herausforderungen konfrontiert. Natürlich sind von der Covid-19-Pandemie auch Hochschulen und Studenten stark betroffen.
Ob Studienanfänger, die unter diesen schwierigen Bedingungen in einen neuen Lebensabschnitt starten, oder erfahrene Studierende – die Umstellung auf die neue Art der Lehre und des Lernens fällt wohl kaum jemandem leicht. Abläufe finden plötzlich nicht mehr wie gewohnt statt und Diskurs und Austausch als wichtige Studienerfahrungen fallen größtenteils weg.
Digitale Alternativen wie Prüfungen im Home Learning und die Online Lehre können zwar einige Aspekte des Studienlebens auffangen, eine lebendige Studienerfahrung sieht aber dennoch anders aus. Der Wert der Präsenzlehre wird in Zeiten wie diesen also besonders deutlich sowie am eigenen Leib erfahrbar.
Vor allem für Erstsemestrige ist der Studienbeginn unter diesen Bedingungen doppelt herausfordernd. Der Studienstart und das Kennenlernen aller universitären Abläufe an sich ist ja schon ganz schön aufregend. Unter diesen Voraussetzungen aber ganz besonders. Hier sollten Studierende von ihrer Hochschule ganz besonders betreut werden. Zudem fehlt die soziale Interaktion, um wichtige Kontakte und Freundschaften auf der Uni zu knüpfen. Auch dieser Aspekt ist für gerade für Erstis enorm wichtig.
Dieser Austausch fehlt aber auch Studierenden, die schon ein paar mehr Semester auf dem Buckel haben. Der Umstieg von einem aktiven Studentenleben mit täglichen Treffen an der Hochschule, Lerngruppen, Tutorien und direkten Gesprächen mit Dozenten auf das teils einsame Distance Learning ist alles andere als leicht.
Natürlich finden sich auch Ausnahmen und manch ein Student, darunter vielleicht Doktoranden, die quasi eigenständig an ihrer Dissertation schreiben, kommt mit dem neuen Hochschulbetrieb gut klar. Egal zu welcher Sorte Studi du dich zählst, wichtig ist, dass du nicht verzagst und dein Semester trotz der Umstände versuchst, motiviert anzugehen. Denk dran, für jedes Problem findet sich immer eine Lösung.
Podcast-Tipp: DER STANDARD – „Wieso Corona Studierende besonders hart trifft“. Hier geht’s zu unseren Studentenrabatten von DER STANDARD.
Anlaufstellen für Informationen & Hilfe
Von der Covid-19-Pandemie sind gerade auch Studierende hart getroffen worden. Die Ungewissheit darüber, wie sich der Fortgang des Studiums entwickeln wird, und das Wegbrechen von Einnahmequellen, weil der Nebenjob der Krise zum Opfer gefallen ist, sind zwei wesentliche Folgen der Corona-Krise.
Solltest auch du dich in einer dieser oder einer ähnlich schwierigen Situation wiederfinden, möchten wir dir nun einige Anlaufstellen nennen, an die du dich zwecks Informationen und Unterstützung wenden kannst.
- Die ÖH bietet dir eine Übersicht allgemeiner sowie hochschulspezifischer Informationen zum Thema Covid-19 (Corona Härtefonds und Co.).
- Die AktionsGemeinschaft hat eine österreichweite Ombudsstelle eingerichtet, an die du dich Tag und Nacht wenden kannst und die sich deiner Sorgen und Probleme annimmt. Du erreichst sie unter helpline@aktionsgemeinschaft.at.
- Auf hilferegister.org findest du zahlreiche Initiativen für gesellschaftliches Engagement in der Corona-Krise. Hier sind über 1.008 Initiativen für Österreich und Deutschland gelistet.
Für finanzielle Notlagen aufgrund der Corona-Pandemie sei dir darüber hinaus unser Artikel zu Finanzhilfen für Studierende empfohlen. Außerdem unterstützen wir dich bei der Suche nach einem Studentenjob und zeigen dir, wie und wo du in der Krise helfen kannst (Jobs & Freiwilligenarbeit). Übrigens wurde die Zuverdienstgrenze bei Bezug der Familien- und Studienbeihilfe aktuell von 10.000€ auf 15.000€ erhöht. Damit können Studierende neben ihrer Ausbildung mehr dazuverdienen ohne die Beihilfe zu verlieren.
Tipps für den Umgang mit Herausforderungen für das Wintersemester 20/21 im Zeichen von Corona
Auch wenn uns unser neuer Alltag weiterhin oftmals surreal und schwierig vorkommt, ist es wichtig, sich davon nicht überrollen zu lassen. Wir möchten dir daher noch ein paar Tipps ans Herz legen, mit denen du das Wintersemester 20/21 im Zeichen von Corona hoffentlich gut meistern wirst.
Zunächst einmal kannst du dir ein paar allgemeine Punkte in Erinnerung rufen oder dir diese als kleine Mantras für das kommende Semester notieren:
- Am Ball bleiben: Verschiebe nach Möglichkeit keine Prüfungen und halte dein Studium aufrecht.
- Im Dialog bleiben: Der regelmäßige Austausch mit Kommilitonen, Lehrenden, aber natürlich auch Freunden und Familie ist enorm wichtig – sowohl im Studium und dem laufenden Semester als auch im Privaten.
- Fokussiert bleiben: Konzentriere dich auf jene Dinge, die du beeinflussen kannst. Lass dich nicht von dem überrollen, das du nicht ändern kannst.
- Hilfe annehmen: Nutze Unterstützungsangebote und teile deine Erfahrungen diesbezüglich mit anderen. Du bist nicht alleine und es ist immer in Ordnung um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen, selbst wenn gerade kein Virus wütet.
Weiterführende Links & Lesestoff
Darüber hinaus findest du in unserem Blog eine ganze Reihe an Artikeln mit Hilfestellungen und Tipps, die dir das Wintersemester erleichtern sollen. Darunter zum Beispiel:
- Einfache Tricks für eine erfolgreiche Semesterplanung
- Tipps & Apps für Entspannung im Studienalltag
- Anti-Stress-Tipps für die Prüfungszeit
- und viele mehr!